Artists · 18. Februar 2019

Carol May

Carol May (*1976, Zürich) lebt und arbeitet in Zürich

Mays künstlerisches Schaffen ist facettenreich und zieht sich durch ihr ganzes Leben.

Nach ihrer Ausbildung zur Dekorationsgestalterin agierte sie viele Jahre auf der Bühne sowohl als Schauspielerin und Tänzerin als auch hinter der Bühne im Bau von Kulissen und Requisiten. Um ihre plastischen Fähigkeiten zu vertiefen zog es sie 2008 an die Hochschule für bildende Künste nach Dresden. Nach diesem knapp zweijährigen Aufenthalt entschied sie sich ihren Hauptschwerpunkt auf die bildende Kunst zu richten und überzeugt seitdem mit skulpturalen und installativen Arbeiten. Überdies inszeniert sich May in ihrer Kunstfigur Miss May.

In ihren Werken zelebriert sie die Welt des Sein und Schein. Kritisch setzt sie sich mit Identitäten und Wertvorstellungen der heutigen Konsumgesellschaft auseinander und hinterfragt allgegenwärtige Idealbilder.

Durch subtile Eingriffe, welche manchmal auf den ersten Blick nur schwer erkennbar sind, sowie durch die Transformation von Gegenständen, stellt sie diese in einen neuen Kontext. Hiermit schafft sie Anregungen, vorgefertigte Meinungen und Strukturen neu zu überdenken und zu überprüfen.

In ironischen Statements spielt May mit den Regeln der Werbe- und Konsumindustrie, macht sich den Glanz der Scheinwelt zu nutzen und führt den Betrachter mit ihren schillernden Werken an der Nase herum.

Ihre Inszenierungen verführen und irritieren zugleich. In der Werkserie Covers ahmt sie Titelbilder bekannter Mode- und Fashionmagazine nach, auf denen Berühmtheiten und Stars ein glamouröses Dasein vermitteln.

Es sind aber nicht nur Bilder die unserer Wahrnehmung einen Streich spielen, May thematisiert dies auch in Texten und Slogans welche der Werbung entnommen sind und emotional auf Begriffe wie «Glanz, Sehnsucht und Versprechen» abzielen.

So spielerisch ihre Arbeiten daherkommen, liegt darin auch eine Ernsthaftigkeit verborgen, welche auf die Kehrseite jener scheinheiligen, trügerischen Welt verweist, hinter deren Fassade sich oft dunkle Abgründe auftun.



Ausstellungen (Auswahl)
2019    STRONG VOICES (Kunstraum Waldhaus, Zürich)
2018    Tarnen, täuschen, imitieren (alte Fabrik und Kunstzeughaus, Rapperswil)
2016    TOY, TOY, TOY FOREVER (Galerie Isabelle Gabrijel, Berlin DE)
2014    Schöne Bescherung (Viarte, Art Dock, Zürich)